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„Zweiklassen-Gesellschaft“

Leserbrief zur Löschwasserversorgung "Es geht um Leib und Leben"

In der letzten Ortschaftsratssitzung in Tennenbronn und der Ausschuss für Umwelt und Technik haben die Mehrheit einen Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat gefasst, in dem die Löschwasserversorgung im Außenbereich zu Lasten der Nutznießer erfolgen soll.

Alle Eigentümer sollen dann selbst für ihre etwa 500 Gebäude verantwortlich sein und für das notwendige Löschwasser sorgen, auf ihre Kosten. Hier will sich die Stadt aus ihrer bisherigen Verantwortung ziehen. Schätzungsweise wohnt knapp die Hälfte der Einwohner von Tennenbronn im Außenbereich.

Alle Einwohner im Innenbereich werden dagegen nicht an den Kosten für das erforderliche Löschwasser und Hydranten beteiligt. Somit haben wir eine klare Zweiklassen-Gesellschaft, obwohl wir eine Solidargemeinschaft sein sollten.

Ungerechter Vorschlag

Konsequenterweise müsste der Innenbereich dann an der Straßenbeleuchtung und an der Gehwegsanierung und Unterhaltung beteiligt werden. Hier misst die Verwaltung mit zweierlei Maß. Mir ist es ein Rätsel, wie ein solch ungerechter Vorschlag erarbeitet werden kann, der die Hälfte der Bevölkerung benachteiligt. Bisher hat die Gemeinde immer einen Teil mitfinanziert.

Mit diesem Schritt will sie sich aus der Verantwortung ziehen, weil sie nicht weiß , was finanziell auf sie zukommt. Bisher gibt es 34 Löschteiche von denen 27 in Ordnung sind, die eigenverantwortlich von den Eigentümern betrieben werden. Wir wissen nicht wie viele erforderlich wären, und vor allem wo sie fehlen. Dazu kommt, dass es Bereiche gibt, in denen die Nutznießer keinen Zugriff auf solche Wassermengen haben. Trinkwasser kann nur begrenzt entnommen werden.

Bisher  wurde bei jedem Baugesuch die Löschwasserversorgung geprüft, das wird in Zukunft dann schwieriger werden, wenn festgestellt wird, dass es nicht ausreicht, weil nicht genügend Löschwasser zur Verfügung gestellt werden kann.

Trinkwasser berücksichtigen

Im Übrigen ist im gesamten Innenbereich laut Protokoll an keinem Hydranten genügend Löschwasser verfügbar, da das Trinkwassernetz nie zusammenbrechen darf. Auch wurde die Schiltach noch nicht berücksichtigt, obwohl sie für viele Gebäude die einzige Wasserentnahmestelle im Brandfall ist. Dem Lauf der Schiltach entlang sollten Entnahmestellen für Löschwasser eingerichtet werden, die dann allen dienen und die von allen finanziert werden. Es gibt viele Gemeinden in denen die Löschwasserversorgung im Außenbereich nicht auf die Nutznießer abgewälzt wird.

Dr. Josef Günter, Schwarzenbach 271, Tennenbronn




NRWZ-Redaktion Schramberg

Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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