Freitag, 29. März 2024

Waldmössingen: Norma auf den Weg gebracht

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Nach langen Jahren ohne Lebensmittelgeschäft sind nun die Chancen groß, dass in absehbarer Zeit ein Norma-Markt in Waldmössingen öffnet. Einen Zeitplan wollte Stadtplaner Bent Liebrich allerdings nicht nennen, weil noch etliche Planungsschritte erforderlich sind.

Bisher gebe es für das zu bebauende Grundstück am Ortsausgang Richtung Fluorn-Winzeln kein Baurecht. Im Flächennutzungsplan sei das Eck aber schon als Sondergebiet ausgewiesen. Man müsse daher den Flächennutzungsplan nur anpassen, was im laufenden Verfahren geschehen könne. Ein Investor  habe angefragt, wo aus Sicht ein solcher Markt möglich wäre.

Mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan  bestehe „die Möglichkeit, rasch Baurecht zu schaffen“, so Liebrich. Die erforderlichen Grundstücke habe der Investor bereits gekauft.

Im Flächennutzungsplan bereits als Sondernutzungsgebiet ausgewiesen. Foto: him

Markt an Kreisverkehr andocken

In den bestehenden Plänen sei an dieser Stelle ein Kreisverkehr vorgesehen. An diesen könne man den Markt anschließen. Die Planer hätten die Parkplätze ortsauswärts angeordnet, um  Lärm von der Wohnbebauung fern zu halten. „Der Markt wirkt dann abschirmend.“

Der nächste Schritt sei ein Scopingverfahren, bei dem die Träger öffentlicher Belange  angehört werden. Dann schließe die Stadt mit dem Investor einen durchführungsvertrag. Wenn dieser  einen Bebauungsplanentwurf  fertig habe, werde der Rat darüber entscheiden und einen Aufstellungsbeschluss fassen.

Kreisverkehr für Schwerlastverkehr passend bauen

Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) wünschte, dass wegen  des Schwerlastverkehrs ein überfahrbarer Kreisverkehr gebaut werden soll. Solche Themen, so Liebrich, würden im Scopingverfahren geklärt. Jürgen Kaupp (CDU) freute sich für Waldmössingen. Er schlug beim Kreisverkehr vor, die Mittelinseln weg zu lassen. Dann könnten aber Fußgänger die Straße dort nicht mehr überqueren, gab Liebrich zu bedenken.

Emil Rode (Freie Liste) fragte, ob der vorgesehene Standort der einzig mögliche sei. Es sei die schnellste Möglichkeit, weil der Flächennutzungsplan schon bestehe, so Liebrich. Thomas Brugger (CDU) fragte, ob auf dem großen Dach auch Photovoltaik vorgesehen sei. Das könne man in den Verträgen mit dem Investor festschreiben.

Gestaltung der Gebäuderückwand

Gefragt, wie man die Gebäuderückseite mit Ventilatoren und wenig ansehnlicher Fassadengestaltung für die Anlieger erfreulicher gestalten könnte, meinte Liebrich, mögliche Ventilatorengeräusche gelte es noch über ein Lärmgutachten zu klären. Außerdem sei zwischen der Marktrückwand und dem Feldweg ein Grünstreifen. Da könne die Stadt dem Investor zur Auflage machen, eine Hecke zu pflanzen.

Bei einer Enthaltung von Jürgen Reuter beschloss der Ausschuss, die Stadtverwaltung solle das Verfahren wie vorgeschlagen vorantreiben.

 

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2 Kommentare

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beatekalmbach.home.blog
3 Jahre her

Sind in diesen ganzen Überlegungen die Bedenken und Einwände einiger Einwohner überhaupt zur Sprache gekommen? Ich fand den Einwand, dass eine Kooperative der lokalen Anbieter unterstützenswerter und zeitgemäßer wäre, sehr nach vollziehbar. Schade, dass wieder der Discount das Rennen macht.

Siegfried Spengler
Antwort auf  beatekalmbach.home.blog
3 Jahre her

Da gilt dann dasselbe wie bei der Pandemiebekämpfung: Lebt vom Mitmachen.

Damit meine ich jetzt nicht die Anbieter, sondern die Bevölkerung (Kunden).

Aber die Preise solcher Anbieter muss man sich auch leisten können …..

Die Fahrzeuge äh Bergepanzer, die vor so Bio-Märkten mehrheitlich vorfahren, sprechen eine deutliche Sprache. Und der Gemeinde muss die Versorgung der ganzen Bevölkerung am Herzen liegen,auch derer, die es nicht so dicke haben.

Wie ist das im ökologisch korrekten Freiburg? Man wohnt in Herdern oder Wiehre, wählt Grün. Am Sonntag brettert man mit seinem 250 PS SUV auf eine Hütte im Schwarzwald und verscheucht dabei die wandernden CDU-Wähler von der Straße, bestaunt die Photovoltaikanlage auf dem Dach, trinkt als ökologischen Ablass einen Kaffee, nein, einen Latte macchiato (bestellt als „Latte Matschiato“, man ist ja gebildet, der Haushaltsvorstand Professor) und anschließend brettert man wieder zu Tal, dabei die letzten Reste noch vorkommender SPD-Wähler (Rote Liste), die sich inzwischen aus ihren Verstecken im Wald heraus getraut haben, verscheuchend.

Mit dem durch Sonnenstrom erhitzten Latte hat man die Umweltbilanz ins Positive gebracht. Noch ein paar Scheiter Holz in den dekorativen Kanonenofen, nachwachsender Rohstoff, brennt so gut ab, dass die Nachbarschaft sofort riecht, dass man sich da wieder einen romantischen Abend gönnt. Jetzt noch einen Rotwein, der ökologisch aus Italien – alternativ Südafrika – herangekarrt wurde. Salute!

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Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.