Mehr Wünsche, höhere Kosten

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Auf 1,7 Millionen Euro ist vergangenes Jahr noch die offenbar dringend nötige Sanierung des Rottweiler Kindergartens Bonaventura geschätzt worden. Damals hatte man die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht.

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1955 ist der katholische Kindergarten in der Predigerstraße nicht mehr grundlegend saniert worden. Das sagt die Stadtverwaltung. Sie erklärt auch: es werde Zeit, die Einrichtung zu modernisieren. Im vergangenen Jahr 2018 habe die katholische Kirchengemeinde als Träger mit den konkreten Planungen begonnen.

Kosten von 1,7 Millionen Euro wurden damals errechnet. Der Anteil der Stadt – die sich damit einen eigenen Kindergarten spart – betrüge demnach 1,3 Millionen. Diese Zahlen nannte Bernd Pfaff als Leiter des Fachbereichs zwei – Bürgeramt, Ordnungs- und Schulverwaltung – dem Gemeinderat am Mittwoch.

Doch hatte, wie es aussieht, der Kirchengemeinderat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. So ist mittlerweile auch der sogenannte Erlaubnisgeber für die Betriebserlaubnis, der Kommunalverband für Jugend und Soziales in Baden-Württemberg, von der Kirchengemeinde befragt worden. „Hierbei wurden die Raumsituationen überprüft und höhere Erfordernisse eingefordert, die letztlich eine deutliche Vergrößerung des Anbaus nach sich ziehen werden”, so Pfaff in seiner Begründung für eine Kostensteigerung des Projekts. Etwa seien Erweiterungen bei den Schlafplätzen verlangt worden, ebenso dürfe ein bestehender Gruppenraum nicht im Durchgangsbereich liegen.

Die Gesamtkosten belaufen sich laut Pfaff mit diesen Veränderungen nun auf 2,5 Millionen Euro. Die zugesagten Fördergelder in Höhe von 116.000 Euro werden in Abzug gebracht. Der städtische Kostenanteil steigt damit auf 1,92 Millionen an.

Das hatte bereits weitreichende Folgen. So habe die Gesamtkirchengemeinde inzwischen einen alternativen Neubau mit dem Ergebnis überprüft, dass eine Sanierung selbst mit den gestiegenen Gesamtkosten die noch deutlich günstigere Alternative bleibe. „Auf die Sanierung insgesamt zu verzichten ist nicht möglich, dies hätte den Verlust der Betriebserlaubnis zur Folge”, so Fachbereichsleiter Pfaff. Bürgermeister Dr. Christian Ruf ergänzte am Mittwoch, dass die Stadt bei einem Neubau gewöhnlich 100 Prozent der Kosten trage, nicht 80, wie bei einer Sanierung. Klingt, als sei das nicht im Interesse der Verwaltung.

Hinter den Kulissen ist zudem verhandelt worden. „Mehrere Gespräche mit der katholischen Gesamtkirchengemeinde über die Kostenbeteiligung hatten zum Ergebnis, dass die Stadt Rottweil statt der vertraglich geregelten 80 nur 79 Prozent der Kosten trägt”, erklärte Pfaff weiter. Dabei würden die Kosten der Neuausstattung der neu eingerichteten Krippengruppe in Höhe von 70.000 Euro ganz übernommen. „Dafür blieben die Umbaukosten insgesamt aber bei 79 und nicht bei 100 Prozent für diese neue Krippe”, rechnet Pfaff vor.

Die neue Krippengruppe schafft nach seinen Worten zusätzlich zwölf zu den bereits bestehenden acht Plätzen und lasse den Kindergarten Bonaventura zu einer großen, neuen Einrichtung mit drei Ü-3-und zwei Krippengruppen mit 20 Plätzen anwachsen.

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten sollen im Sommer 2019 beginnen. Dafür benötige die Katholische Kirche die Zusage für die Übernahme der Mehrkosten, wofür die Stadtverwaltung wieder das Okay des Gemeinderats brauchte.

Die Mehrkosten seien natürlich ärgerlich, so Monika Hugger (CDU). Doch erhalte man eine erstklassige Einrichtung nach den Sanierungsarbeiten.

Das interessiert diese Woche



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Auf 1,7 Millionen Euro ist vergangenes Jahr noch die offenbar dringend nötige Sanierung des Rottweiler Kindergartens Bonaventura geschätzt worden. Damals hatte man die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht.

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1955 ist der katholische Kindergarten in der Predigerstraße nicht mehr grundlegend saniert worden. Das sagt die Stadtverwaltung. Sie erklärt auch: es werde Zeit, die Einrichtung zu modernisieren. Im vergangenen Jahr 2018 habe die katholische Kirchengemeinde als Träger mit den konkreten Planungen begonnen.

Kosten von 1,7 Millionen Euro wurden damals errechnet. Der Anteil der Stadt – die sich damit einen eigenen Kindergarten spart – betrüge demnach 1,3 Millionen. Diese Zahlen nannte Bernd Pfaff als Leiter des Fachbereichs zwei – Bürgeramt, Ordnungs- und Schulverwaltung – dem Gemeinderat am Mittwoch.

Doch hatte, wie es aussieht, der Kirchengemeinderat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. So ist mittlerweile auch der sogenannte Erlaubnisgeber für die Betriebserlaubnis, der Kommunalverband für Jugend und Soziales in Baden-Württemberg, von der Kirchengemeinde befragt worden. „Hierbei wurden die Raumsituationen überprüft und höhere Erfordernisse eingefordert, die letztlich eine deutliche Vergrößerung des Anbaus nach sich ziehen werden”, so Pfaff in seiner Begründung für eine Kostensteigerung des Projekts. Etwa seien Erweiterungen bei den Schlafplätzen verlangt worden, ebenso dürfe ein bestehender Gruppenraum nicht im Durchgangsbereich liegen.

Die Gesamtkosten belaufen sich laut Pfaff mit diesen Veränderungen nun auf 2,5 Millionen Euro. Die zugesagten Fördergelder in Höhe von 116.000 Euro werden in Abzug gebracht. Der städtische Kostenanteil steigt damit auf 1,92 Millionen an.

Das hatte bereits weitreichende Folgen. So habe die Gesamtkirchengemeinde inzwischen einen alternativen Neubau mit dem Ergebnis überprüft, dass eine Sanierung selbst mit den gestiegenen Gesamtkosten die noch deutlich günstigere Alternative bleibe. „Auf die Sanierung insgesamt zu verzichten ist nicht möglich, dies hätte den Verlust der Betriebserlaubnis zur Folge”, so Fachbereichsleiter Pfaff. Bürgermeister Dr. Christian Ruf ergänzte am Mittwoch, dass die Stadt bei einem Neubau gewöhnlich 100 Prozent der Kosten trage, nicht 80, wie bei einer Sanierung. Klingt, als sei das nicht im Interesse der Verwaltung.

Hinter den Kulissen ist zudem verhandelt worden. „Mehrere Gespräche mit der katholischen Gesamtkirchengemeinde über die Kostenbeteiligung hatten zum Ergebnis, dass die Stadt Rottweil statt der vertraglich geregelten 80 nur 79 Prozent der Kosten trägt”, erklärte Pfaff weiter. Dabei würden die Kosten der Neuausstattung der neu eingerichteten Krippengruppe in Höhe von 70.000 Euro ganz übernommen. „Dafür blieben die Umbaukosten insgesamt aber bei 79 und nicht bei 100 Prozent für diese neue Krippe”, rechnet Pfaff vor.

Die neue Krippengruppe schafft nach seinen Worten zusätzlich zwölf zu den bereits bestehenden acht Plätzen und lasse den Kindergarten Bonaventura zu einer großen, neuen Einrichtung mit drei Ü-3-und zwei Krippengruppen mit 20 Plätzen anwachsen.

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten sollen im Sommer 2019 beginnen. Dafür benötige die Katholische Kirche die Zusage für die Übernahme der Mehrkosten, wofür die Stadtverwaltung wieder das Okay des Gemeinderats brauchte.

Die Mehrkosten seien natürlich ärgerlich, so Monika Hugger (CDU). Doch erhalte man eine erstklassige Einrichtung nach den Sanierungsarbeiten.

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