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„Coronavirus: Das Sozialamt im Schramberger Rathaus bleibt zu“, Veröffentlicht: Freitag, 20. März 2020, 13.05 Uhr

Coronavirus: Das Sozialamt im Schramberger Rathaus bleibt zu

Beim derzeit täglichen Pressegespräch hat Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr angekündigt, dass das Sozialamt ab sofort nur noch per Telefon oder E-Mail erreichbar sei. Das gehe auf eine Anordnung des Bundes-Arbeits- und Sozialministeriums zurück.

Weiter hat sie auf einen neuen Service der Stadt verwiesen, dass nämlich die Lieferdienste der Schramberger Einzelhändler auf der städtischen Homepage verlinkt seien (wir haben berichtet.)

Der Bauhof hat Plexiglasscheiben gebaut wie hier im Vorzimmer von OB Eisenlohr. Fotos: him

Außerdem finden sich Hinweise zur Coronakrise  in anderen Sprachen auf der städtischen Homepage mit einem Link zur Bundesintegrationsbeauftragten.

Tattoostudios  müssen schließen

Eisenlohr hat per Einzelverfügung angeordnet, dass Tattoostudios ab heute ebenfalls geschlossen werden müssen. Da seien zwei Personen stundenlang im engen Körperkontakt, begründet Eisenlohr diese Entscheidung.

Erfreulich gut sei das „Schramberg-hilft-Telefon“ angenommen worden. Bereits 14 Freiwillige hätten sich gemeldet und einige Hilfeanfragen seien eingegangen. Die Nummer lautet 07422 29 583, das Telefon ist werktags von 8 bis 16 Uhr besetzt. Auch die Kirchen und andere Organisationen in Waldmössingen und Tennenbronn böten  Hilfe.

Spiel- und Sportplätze zu

Inzwischen seien auch an allen Spiel- und Sportplätzen Schilder angebracht, dass diese nicht mehr benutzt werden dürften. Wir überlegen, einige Plätze auch baulich abzusperren“, berichtet Eisenlohr.

Am Bernecksportplatz

Der Bauhof werde dafür Bauzäune und Absperrband nutzen. Ein weiteres Mal müsse sie an die Vernunft der Menschen appellieren, sich an die Regeln zu halten.

Spazierengehen ist ok – aber nicht in Gruppen

Selbstverständlich sei es möglich, mit dem Hund Gassi zu gehen oder einen Spaziergang zu machen. auch der Park der Zeiten bleibe offen. wichtig sei, dass man nicht in Gruppen unterwegs sei, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. „Sollte der Park zu einem Hot Spot werden, in dem sich größere Gruppen versammeln, müssen wir ihn auch sperren.“

Auch eine Polizeistreife ist im Städtle unterwegs.

Um zu schauen, dass die Vorgaben an Geschäfte, Gastronomie und Dienstleister in der Stadt eingehalten würden, seien zwei Teams des städtischen Gemeindevollzugsdienstes in der Stadt unterwegs, stellte Eisenlohr klar. Zusätzlich unterstütze auch die Polizei die Stadt bei dieser Aufgabe.

Kindergartengebühren

Die Frage der Kindergartengebühren sei noch nicht geklärt. Da bitte sie die Eltern noch um etwas Geduld. Man warte da auf einen Erlass des Sozialministeriums. Auch müsste der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats darüber entscheiden, ob die Gebühren erlassen werden. Von den Kirchen habe sie das Signal, dass man sich bei den kirchlichen Kitas am Vorgehen der Stadt orientieren werde, berichtete Eisenlohr.

Beerdigungen im engsten Familienkreis

Mit einem traurigen Thema hat sich der Verwaltungsstab ebenfalls befasst: Demnach dürfen Beerdigungen nur im engsten Familienkreis mit zehn Personen stattfinden. Das habe das Kultusministerum angeordnet. Wenn die Kirchengemeinden Gottesdienste live streamen wollten, dürften maximal fünf Personen daran teilnehmen.

Spittel

Im Spittel würden derzeit keine neuen Bewohner aufgenommen. „Neu Einziehende müssten ja vorher auf das Coronavirus getestet werden.“ Im Spittel spielten sich teilweise herzzerreißende Szenen ab, berichtet Eisenlohr. etwa wenn eine 80-Jährige ihren Ehemann nicht mehr besuchen darf.

Auch dort  würden Notfallpläne vorbereitet, sollte im Spittel ein Coronafall auftreten. „Dafür gibt es einen Evakuierungsplan.“ Auch steige der Bedarf an Schutzkleidung und an Desinfektionsmitteln.

 

 

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