Stadtwerke wollen vier E-Mobile fürs Car-Sharing beschaffen

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Die Stadtwerke Schramberg wollen vier E-Mobile anschaffen und als Car-Sharing-Autos  verleihen. Dafür sollen an den bisherigen vier Ladestationen der Stadtwerke in jedem Stadtbezirk ein Parkplatz frei gehalten werden. Der Ausschuss für Umwelt und Technik empfiehlt wie schon die Ortschaftsräte dem Gemeinderat, den Plan anzunehmen.

Stadtwerkeleiter Peter Kälble hatte in der Sitzung ausgeführt, dass die  Elektromobilität weiter auf dem Vormarsch sei. Bisher seien etwa 130.000 E-Mobile bundesweit zugelassen. Das Ziel der Bundesregierung sei bekanntlich eine Million im übernächsten Jahr. „Davon sind wir noch ein stückweit entfernt“, so Kälble.

Energiewende braucht Umbau der Fahrzeugflotte

Durch die Coronakrise könne sich die Entwicklung aber beschleunigen, das Konjunkturpaket stelle „die Weihen in die Richtung, die E-Mobilität stärker zu fördern“. Die Gesellschaft habe die Energiewende beschlossen, der Verkehr hinke dabei aber noch hinterher. „Eine Wende geht nur über den Umbau der Fahrzeugflotten“, ist Kälble überzeugt.

In diesem Zusammenhang wollten die Stadtwerke ein Angebot machen und vier Autos vom Typ Renault Zoe oder den  E-Golf vom VW anschaffen. Diese Autos könne dann jedermann über eine App buchen. Auch die Abrechnung und das Öffnen des Autos funktioniere per Smartphone.

Da die Abrechnung der Zeit über den Start und die Rückgabe an einer Ladesäule funktioniere, bräuchten die Stadtwerke je einen Parkplatz an den vier Säulen am Rathaus in der Talstadt, beim „Badschnass“ auf dem Sulgen, am Dorfplatz in Tennenbronn und in Waldmössingen bei der Ortsverwaltung.  Jede Ladesäule habe zwei Ladepunkte, sodass für andere Kunden immer noch eine Lademöglichkeit bleibe. Ziel sei die Inbetriebnahme im Herbst 2020.

Lebhafte Diskussion

Oskar Rapp (Freie Liste) rückte zunächst eine Fehlinformation aus einer Tageszeitung zurecht. Nicht beim „Löwen“, sondern am Dorfplatz sei der Standort geplant. Beim „Löwen“ sollten zwei Glascontainer anders platziert werden, um dort einen zusätzlichen Parkplatz  als Ersatz frei zu bekommen.

Von Seiten der SPD/Buntspechtfraktion wurde der Vorstoß der Stadtwerke begrüßt und gefragt, mit welchem Anbieter denn die Stadtwerke das Projekt umsetzten.  Als Ersatz für  den einen wegfallenden Behindertenparkplatz beim Rathaus könne man sich vorstellen, den Motorradparkplatz am Mühlegraben umzuwidmen. Dort  parke praktisch nie ein Motorrad. Schließlich gab es noch den Hinweis, dass die E-Mobilität ökologisch nur dann Sinn mache, wenn die Stadtwerke nur „grünen“ Strom an den Ladesäulen anböten.

Viele Nutzungsmöglichkeiten

Kälble berichtete, es handle sich um einen Anbieter, der sich auf den Ländlichen Raum fokussiere. Das Projekt sei „ein Versuchsballon. Schlimmstenfalls werde nicht angenommen, dann muss man es zurück geben.“ Möglich sei auch, dass Unternehmen feste Zeiten buchen, etwa für regelmäßige Botenfahrten, um sich so ein eigenes Fahrzeug zu sparen.  Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr meinte, bei der Parkplatzfrage erwäge die Verwaltung eher am Berneckparkplatz einen oder zwei  zusätzliche Behindertenparkplätze einzurichten.

Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) regte an, auch über die „Schnittmenge ÖPNV- und Individualverkehr“ nachzudenken. Er fände deshalb einen Standort beim zentralen Busbahnhof (ZOB) geeigneter. Er dachte an Urlauber, die dann mit dem E-Mobil weiter beispielsweise ins Sulzbachtal fahren könnten. Kälble verwies auf die bestehende Ladesäule beim Rathaus und die erheblichen Kosten für eine weitere Ladesäule beim ZOB.

Emil Rode (Freie Liste) wollte wissen, wie oft die Ladesäulen überhaupt genutzt würden. Kälble berichtete von 250 Ladevorgängen im ersten Halbjahr, die meisten in der Talstadt und auf dem Sulgen, „Tendenz steigend.“ Das bewege sich noch „auf niedrigem Niveau“. Der verkaufte Strom – etwa 3000 Kilowattstunden – entspreche dem Durchschnittsverbrauch eine Familie pro Jahr.

Thomas Koch (ÖDP) fand das Vorhaben zukunftsweisend“. Es können den ein oder anderen zum Verzicht auf den Zweitwagen in der Familie bewegen. Gefragt, wie denn die Preise seien, meinte Kälble die Tagesmiete läge bei  etwa 45 Euro (bei 200 Kilometern frei), die Stundenmiete bei sechs oder sieben Euro.

Der Ausschuss hat einmütig dem Beschlussvorschlag zugestimmt.

Das interessiert diese Woche



Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Die Stadtwerke Schramberg wollen vier E-Mobile anschaffen und als Car-Sharing-Autos  verleihen. Dafür sollen an den bisherigen vier Ladestationen der Stadtwerke in jedem Stadtbezirk ein Parkplatz frei gehalten werden. Der Ausschuss für Umwelt und Technik empfiehlt wie schon die Ortschaftsräte dem Gemeinderat, den Plan anzunehmen.

Stadtwerkeleiter Peter Kälble hatte in der Sitzung ausgeführt, dass die  Elektromobilität weiter auf dem Vormarsch sei. Bisher seien etwa 130.000 E-Mobile bundesweit zugelassen. Das Ziel der Bundesregierung sei bekanntlich eine Million im übernächsten Jahr. „Davon sind wir noch ein stückweit entfernt“, so Kälble.

Energiewende braucht Umbau der Fahrzeugflotte

Durch die Coronakrise könne sich die Entwicklung aber beschleunigen, das Konjunkturpaket stelle „die Weihen in die Richtung, die E-Mobilität stärker zu fördern“. Die Gesellschaft habe die Energiewende beschlossen, der Verkehr hinke dabei aber noch hinterher. „Eine Wende geht nur über den Umbau der Fahrzeugflotten“, ist Kälble überzeugt.

In diesem Zusammenhang wollten die Stadtwerke ein Angebot machen und vier Autos vom Typ Renault Zoe oder den  E-Golf vom VW anschaffen. Diese Autos könne dann jedermann über eine App buchen. Auch die Abrechnung und das Öffnen des Autos funktioniere per Smartphone.

Da die Abrechnung der Zeit über den Start und die Rückgabe an einer Ladesäule funktioniere, bräuchten die Stadtwerke je einen Parkplatz an den vier Säulen am Rathaus in der Talstadt, beim „Badschnass“ auf dem Sulgen, am Dorfplatz in Tennenbronn und in Waldmössingen bei der Ortsverwaltung.  Jede Ladesäule habe zwei Ladepunkte, sodass für andere Kunden immer noch eine Lademöglichkeit bleibe. Ziel sei die Inbetriebnahme im Herbst 2020.

Lebhafte Diskussion

Oskar Rapp (Freie Liste) rückte zunächst eine Fehlinformation aus einer Tageszeitung zurecht. Nicht beim „Löwen“, sondern am Dorfplatz sei der Standort geplant. Beim „Löwen“ sollten zwei Glascontainer anders platziert werden, um dort einen zusätzlichen Parkplatz  als Ersatz frei zu bekommen.

Von Seiten der SPD/Buntspechtfraktion wurde der Vorstoß der Stadtwerke begrüßt und gefragt, mit welchem Anbieter denn die Stadtwerke das Projekt umsetzten.  Als Ersatz für  den einen wegfallenden Behindertenparkplatz beim Rathaus könne man sich vorstellen, den Motorradparkplatz am Mühlegraben umzuwidmen. Dort  parke praktisch nie ein Motorrad. Schließlich gab es noch den Hinweis, dass die E-Mobilität ökologisch nur dann Sinn mache, wenn die Stadtwerke nur „grünen“ Strom an den Ladesäulen anböten.

Viele Nutzungsmöglichkeiten

Kälble berichtete, es handle sich um einen Anbieter, der sich auf den Ländlichen Raum fokussiere. Das Projekt sei „ein Versuchsballon. Schlimmstenfalls werde nicht angenommen, dann muss man es zurück geben.“ Möglich sei auch, dass Unternehmen feste Zeiten buchen, etwa für regelmäßige Botenfahrten, um sich so ein eigenes Fahrzeug zu sparen.  Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr meinte, bei der Parkplatzfrage erwäge die Verwaltung eher am Berneckparkplatz einen oder zwei  zusätzliche Behindertenparkplätze einzurichten.

Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) regte an, auch über die „Schnittmenge ÖPNV- und Individualverkehr“ nachzudenken. Er fände deshalb einen Standort beim zentralen Busbahnhof (ZOB) geeigneter. Er dachte an Urlauber, die dann mit dem E-Mobil weiter beispielsweise ins Sulzbachtal fahren könnten. Kälble verwies auf die bestehende Ladesäule beim Rathaus und die erheblichen Kosten für eine weitere Ladesäule beim ZOB.

Emil Rode (Freie Liste) wollte wissen, wie oft die Ladesäulen überhaupt genutzt würden. Kälble berichtete von 250 Ladevorgängen im ersten Halbjahr, die meisten in der Talstadt und auf dem Sulgen, „Tendenz steigend.“ Das bewege sich noch „auf niedrigem Niveau“. Der verkaufte Strom – etwa 3000 Kilowattstunden – entspreche dem Durchschnittsverbrauch eine Familie pro Jahr.

Thomas Koch (ÖDP) fand das Vorhaben zukunftsweisend“. Es können den ein oder anderen zum Verzicht auf den Zweitwagen in der Familie bewegen. Gefragt, wie denn die Preise seien, meinte Kälble die Tagesmiete läge bei  etwa 45 Euro (bei 200 Kilometern frei), die Stundenmiete bei sechs oder sieben Euro.

Der Ausschuss hat einmütig dem Beschlussvorschlag zugestimmt.

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.