Ein Tänzchen auf Siegfried Haas

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Im Stadtgraben gibt es nun einen Siegfried-Haas-Platz. Die Einweihung am Donnerstag war Teil eines festlichen Doppel-Events, mit dem der Künstler, der 2021 hundert Jahre alt geworden wäre, gebührend geehrt wurde. Besonderes Schmankerl: Ein Revival der Band „Steinwolke“.

Es hat gedauert. Lange stand der 1921 in Giengen an der Brenz geborene Siegfried Haas, der seit 1958 von Rottweil aus wirkte, in der Kulturszene der Region eher am Rande. Seine oft von religiösen Themen geprägten Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Litografien fügten sich nicht ein in zeitgeistige Trends. Dabei sind sie vielerorts präsent, in sakralen Kontexten und auch im öffentlichen Raum.

Nun aber kam die verdiente Anerkennung: „Siegfried Haas gehört zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten des Oberen Neckars“, fasst es Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel beim Abschluss der Retrospektive in der Lorenzkapelle, dem ersten Teil des langen Haas-Abends, zusammen.

Dem pflichtete Bischof Dr. Gebhard Fürst bei, der in einem Grußwort hervorhob, was das vom christlichen Glauben durchdrungene Werk von Siegfried Haas prägte: Leidenschaft für die Menschenwürde, für Gerechtigkeit, für Humanität.

Der Theologe Dr. Thomas Broch, ein langjähriger Begleiter des Künstlers, charakterisierte Siegfried Haas als „franziskanischen“ Menschen: Wie Franz von Assisi sei er ergriffen gewesen vom Glauben und von der Liebe zur Schöpfung und zu den Menschen. Haas‘ Werk sei „ein Tanz aus Freude an der Schöpfung“ gewesen, resümierte Broch.

Als ob sie dies tatkräftig beglaubigen wollte, wagte die Witwe des Künstlers, Ingrid Haas, beim zweiten Teil des Haas-Abends im Stadtgraben, angeregt durch die beschwingten Klänge der Band „Steinwolke“, tatsächlich ein Tänzchen. Es war anrührend zu sehen, wie sehr sich die erstaunlich rüstige 100jährige über die Musik und die Ehrung für ihren Mann freute.

Im Stadtgraben wurde dann auch die Schenkung der Diotima von Siegfried Haas besiegelt. Die Bronze-Skulptur stand dort seit zehn Jahren leihweise, nun verbleibt sie dauerhaft in Rottweil. Der untere Teil des Stadtgrabens trägt seit gestern den Namen des Künstlers. Die Umbenennung sei eine überfällige und angemessene Würdigung für Siegfried Haas, unterstrich OB Ralf Broß.

Im Anschluss an die offiziellen Teile sorgte die legendäre Band „Steinwolke“, in der drei Haas-Brüder wieder zum Instrument griffen, dafür, dass die besondere Feststimmung dieses Tages noch lange anhielt.

Das interessiert diese Woche



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Im Stadtgraben gibt es nun einen Siegfried-Haas-Platz. Die Einweihung am Donnerstag war Teil eines festlichen Doppel-Events, mit dem der Künstler, der 2021 hundert Jahre alt geworden wäre, gebührend geehrt wurde. Besonderes Schmankerl: Ein Revival der Band „Steinwolke“.

Es hat gedauert. Lange stand der 1921 in Giengen an der Brenz geborene Siegfried Haas, der seit 1958 von Rottweil aus wirkte, in der Kulturszene der Region eher am Rande. Seine oft von religiösen Themen geprägten Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Litografien fügten sich nicht ein in zeitgeistige Trends. Dabei sind sie vielerorts präsent, in sakralen Kontexten und auch im öffentlichen Raum.

Nun aber kam die verdiente Anerkennung: „Siegfried Haas gehört zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten des Oberen Neckars“, fasst es Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel beim Abschluss der Retrospektive in der Lorenzkapelle, dem ersten Teil des langen Haas-Abends, zusammen.

Dem pflichtete Bischof Dr. Gebhard Fürst bei, der in einem Grußwort hervorhob, was das vom christlichen Glauben durchdrungene Werk von Siegfried Haas prägte: Leidenschaft für die Menschenwürde, für Gerechtigkeit, für Humanität.

Der Theologe Dr. Thomas Broch, ein langjähriger Begleiter des Künstlers, charakterisierte Siegfried Haas als „franziskanischen“ Menschen: Wie Franz von Assisi sei er ergriffen gewesen vom Glauben und von der Liebe zur Schöpfung und zu den Menschen. Haas‘ Werk sei „ein Tanz aus Freude an der Schöpfung“ gewesen, resümierte Broch.

Als ob sie dies tatkräftig beglaubigen wollte, wagte die Witwe des Künstlers, Ingrid Haas, beim zweiten Teil des Haas-Abends im Stadtgraben, angeregt durch die beschwingten Klänge der Band „Steinwolke“, tatsächlich ein Tänzchen. Es war anrührend zu sehen, wie sehr sich die erstaunlich rüstige 100jährige über die Musik und die Ehrung für ihren Mann freute.

Im Stadtgraben wurde dann auch die Schenkung der Diotima von Siegfried Haas besiegelt. Die Bronze-Skulptur stand dort seit zehn Jahren leihweise, nun verbleibt sie dauerhaft in Rottweil. Der untere Teil des Stadtgrabens trägt seit gestern den Namen des Künstlers. Die Umbenennung sei eine überfällige und angemessene Würdigung für Siegfried Haas, unterstrich OB Ralf Broß.

Im Anschluss an die offiziellen Teile sorgte die legendäre Band „Steinwolke“, in der drei Haas-Brüder wieder zum Instrument griffen, dafür, dass die besondere Feststimmung dieses Tages noch lange anhielt.

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