Hausärzte: Impfstart teilweise holprig

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Nach Ostern sollten auch die Hausärztinnen und –ärzte mit dem Impfen gegen COVID 19 beginnen. Gleichzeitig arbeiten auch die Impfzentren weiter mit Hochdruck. Dabei kommt es nun zu Überschneidungen.

So sollte heute gegen Mittag ein älterer Herr aus Schramberg im Rottweiler Impfzentrum seine Injektion erhalten. Doch nun hat sein Hausarzt ihn für morgen zum Impfen einbestellt. Klar, dass er die Behandlung beim Hausarzt „um die Ecke“ der Fahrt nach Rottweil vorzieht. Aber bringt eine solche Wechselentscheidung nicht das gesamte System durcheinander? Und  sind die Hausärzte überhaupt schon in der Lage, allen ihren Patienten  einen Termin anzubieten.

Nico Laetsch, der das Impfzentrum in der Rottweiler Stadthalle leitet, erklärt, solche Terminabsagen seien nichts Ungewöhnliches. Das sei aus ihrer Sicht auch nicht schlimm, “wenn die Leute sich rechtzeitig abmelden“.  Es sei „völlig legitim“, wenn sich jemand lieber von seinem Hausarzt impfen lassen wolle.

Per E-mail abmelden

Wer sich online angemeldet habe, der habe auf der E-Mail auch einen Link geschickt bekommen, über den man sich abmelden kann. „Das ist relativ schnell zu machen“, versichert Laetsch. Sobald man einen Termin abgesagt habe, werde dieser wieder frei gegeben und eine andere oder ein anderer Berechtigter könne diesen Termin dann online buchen. Das klappe auch meistens. „Die Nachfrage ist ungebrochen hoch.“ Melde man sich allerdings nicht ab, entstünde eine Lücke.

Die Hausärzte erhalten ihre Impfstoffe auf anderem Weg als die Impfzentren, nämlich über ihre Stammapotheken, so Laetsch.

Impfstoff kam nicht

Das klappt aber noch nicht in allen Fällen. Dr. Jürgen Winter, heute erstmals nach den Osterferien in seiner Gemeinschaftspraxis, berichtet, er habe „vor Ostern unsere Ration für diese Woche bestellt“.

Doch am Montagmorgen kam ein Anruf seiner Apotheke, dass der bestelle Impfstoff für diese Woche nun doch erst nächste Woche komme. Die per Brief, Telefon oder E-Mail bestellten Patientinnen und Patienten müssten sie nun alle wieder kontaktieren und die Termine verschieben. „Bei uns stehen die Telefone nicht mehr still.“

Dr. Jürgen Winter. Archiv-Foto: hm

Winter, der auch Sprecher des Schramberger Ärzteverbunds ist, sieht  bei der Impfung durch den Hausarzt klare Vorteile. Er kenne die Patienten  – und umgekehrt. Für die Hausärztinnen und –ärzte sei die COVID-Impfung deutlich aufwändiger als eine Grippeschutzimpfung. Man müsse die Priorisierung einhalten, mehr Aufklärung machen und einen mehrseitigen Fragebogen mit den Patienten ausfüllen und nach der Impfung die Patienten noch 15 Minuten überwachen.

Weil allerdings die Impfstofflogistik wie in seinem Falle noch nicht perfekt klappe, rate er denjenigen, die schon einen Termin im Impfzentrum haben, diesen auch  wahrzunehmen. „Ich weiß heute noch nicht, wie viele Impfdosen ich nächste Woche bekomme.“  Sein Kollege und er hätten eine „ellenlange Liste“ mit Nachfragen von Impfwilligen. „Die  Leute müssen wir weiter vertrösten.“

Das interessiert diese Woche



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Nach Ostern sollten auch die Hausärztinnen und –ärzte mit dem Impfen gegen COVID 19 beginnen. Gleichzeitig arbeiten auch die Impfzentren weiter mit Hochdruck. Dabei kommt es nun zu Überschneidungen.

So sollte heute gegen Mittag ein älterer Herr aus Schramberg im Rottweiler Impfzentrum seine Injektion erhalten. Doch nun hat sein Hausarzt ihn für morgen zum Impfen einbestellt. Klar, dass er die Behandlung beim Hausarzt „um die Ecke“ der Fahrt nach Rottweil vorzieht. Aber bringt eine solche Wechselentscheidung nicht das gesamte System durcheinander? Und  sind die Hausärzte überhaupt schon in der Lage, allen ihren Patienten  einen Termin anzubieten.

Nico Laetsch, der das Impfzentrum in der Rottweiler Stadthalle leitet, erklärt, solche Terminabsagen seien nichts Ungewöhnliches. Das sei aus ihrer Sicht auch nicht schlimm, “wenn die Leute sich rechtzeitig abmelden“.  Es sei „völlig legitim“, wenn sich jemand lieber von seinem Hausarzt impfen lassen wolle.

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Wer sich online angemeldet habe, der habe auf der E-Mail auch einen Link geschickt bekommen, über den man sich abmelden kann. „Das ist relativ schnell zu machen“, versichert Laetsch. Sobald man einen Termin abgesagt habe, werde dieser wieder frei gegeben und eine andere oder ein anderer Berechtigter könne diesen Termin dann online buchen. Das klappe auch meistens. „Die Nachfrage ist ungebrochen hoch.“ Melde man sich allerdings nicht ab, entstünde eine Lücke.

Die Hausärzte erhalten ihre Impfstoffe auf anderem Weg als die Impfzentren, nämlich über ihre Stammapotheken, so Laetsch.

Impfstoff kam nicht

Das klappt aber noch nicht in allen Fällen. Dr. Jürgen Winter, heute erstmals nach den Osterferien in seiner Gemeinschaftspraxis, berichtet, er habe „vor Ostern unsere Ration für diese Woche bestellt“.

Doch am Montagmorgen kam ein Anruf seiner Apotheke, dass der bestelle Impfstoff für diese Woche nun doch erst nächste Woche komme. Die per Brief, Telefon oder E-Mail bestellten Patientinnen und Patienten müssten sie nun alle wieder kontaktieren und die Termine verschieben. „Bei uns stehen die Telefone nicht mehr still.“

Dr. Jürgen Winter. Archiv-Foto: hm

Winter, der auch Sprecher des Schramberger Ärzteverbunds ist, sieht  bei der Impfung durch den Hausarzt klare Vorteile. Er kenne die Patienten  – und umgekehrt. Für die Hausärztinnen und –ärzte sei die COVID-Impfung deutlich aufwändiger als eine Grippeschutzimpfung. Man müsse die Priorisierung einhalten, mehr Aufklärung machen und einen mehrseitigen Fragebogen mit den Patienten ausfüllen und nach der Impfung die Patienten noch 15 Minuten überwachen.

Weil allerdings die Impfstofflogistik wie in seinem Falle noch nicht perfekt klappe, rate er denjenigen, die schon einen Termin im Impfzentrum haben, diesen auch  wahrzunehmen. „Ich weiß heute noch nicht, wie viele Impfdosen ich nächste Woche bekomme.“  Sein Kollege und er hätten eine „ellenlange Liste“ mit Nachfragen von Impfwilligen. „Die  Leute müssen wir weiter vertrösten.“

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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